Hallo ihr Lieben,
unsere Mädels sind vor 3 Wochen 2 Jahre geworden und stecken schon seit geraumer Zeit in der Trotzphase, die sich immer mehr zuspitzt. Ich versuche natürlich, gelassen, verständnisvoll und liebevoll zu sein, komme aber - gerade bei zwei Böckchen - teilweise echt an meine Grenzen. Manche Situationen kann ich problemlos händeln, aber andere Situationen greifen mein Nervenkostüm massiv an und lassen mich wütend und ratlos zurück. Vielleicht hat hier jemand eine Idee, wie ich reagieren soll, um die Situationen entspannt durchstehen oder richtig reagieren zu können?
1. Das morgendliche Aufstehen
Die Mädels schlafen in getrennten Schlafzimmern, schon seit 1,5 Jahren. Hat sich so eingebürgert und wird auch so bleiben, weil beide unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben und sich beim Schlafen nur stören. Zudem sind sie eh keine Kuschelzwillinge ...
Aber zur Situation: Ich muss beide allein fertig machen, weil mein Mann um 5:30 Uhr das Haus verlässt. Meist wacht ein Zwilling 30-60 Minuten vor dem anderen auf. Dieser Zwilling hat dann natürlich "Glück", ich kann in Ruhe die Morgenmilch bereiten und das Mädchen sie trinken lassen. Dabei ist es den Mädels wichtig, bei mir im Arm zu liegen, etwas zu kuscheln und ruhig in den Tag zu starten. Ist ok für mich, die Mädels brauchen das einfach, und ich will ihnen diesen Moment der Nähe vor der langen Trennung in der Kita gönnen. Anschließend ziehe ich das Kind um, wasche es und verbringe die restliche Zeit mit Spielen.
Wenn dann irgendwann Zwilling 2 aufwacht, beginnt das Theater: Der zuerst erwachte Zwilling wird schlagartig mega eifersüchtig, wirft sich mir kreischend an die Beine und will mit aller Macht verhindern, dass ich Milch mache und das andere Zimmer betrete. Also nehme ich das Kind auf den Arm, mache die Milch einhändig und gehe dann rüber zu dem anderen Zwilling. Damit auch das Mädchen seine Kuschelrunde bekommt, muss ich Zwilling 1 absetzen, der sofort wieder unfassbar eifersüchtig reagiert: Die Schwester wird geschlagen, getreten, gebissen, es wird laut kreischend Milch verlangt, es heißt in Dauerschleife "Arm, Arm!", oder das Kind steht einfach laut weinend vor mir und raubt der Schwester die Minute Ruhe nach dem Aufwachen, wodurch auch sie total gestresst und genervt ist und meistens kaum etwas trinken will. Jegliche Versuche meinerseits helfen nicht: Beruhigend mit Zwilling 1 reden, sie mit der freien Hand streicheln, sie neben mich aufs Bett setzen und an mich kuscheln lassen. Nein, es ist nur ok, wenn die Schwester sofort von meinem Schoß verschwindet und Zwilling 1 drauf darf. Beide gemeinsam auf den Schoß nehmen endet immer in Geschrei und Prügeleien.
2. Die Toilette
Seit kurzem haben die Mädels Interesse an der Toilette. Freut mich, denn angesichts der Windelberge (und der Kosten) ist mir ein baldiges Trockenwerden nur recht.
Leider lehnen beide die Töpfchen ab, es MUSS die Toilette sein. Die beiden können schon allein den Klodeckel hochklappen, den Toilettensitz drauflegen, den Hocker ranschieben, Hose und Windel runterziehen, abspülen, Hände waschen und alles wieder wegräumen. Tatsächlich Pipi machen klappt noch nicht, der Toilettengang wird also mehr "gespielt". Aber ist auch ok, das Prozedere ist ja auch wichtig.
Dummerweise hat unser Bad natürlich nur 1 Toilette. Da unsere Mädels aber immer sofort das machen wollen, was die jeweilige Schwester macht, endet der Toilettengang meistens in einer Rauferei. Entweder kloppen sie sich schon vor dem Hocker, wer nun drauf darf, oder die gerade auf der Toilette sitzende Schwester wird heruntergezerrt, geschubst oder dicht belagert, was sie natürlich mit Geschrei quittiert. Ein Kind beiseite zu nehmen wird nicht toleriert, jegliche Ansagen oder Ablenkungsmanöver meinerseits verlaufen ins Leere. Ich muss dann immer ein Kind entweder ganz aus dem Bad tragen oder festhalten, bis die Schwester fertig ist.
3. Ins Auto setzen
Mein Auto steht in einer Garage, die im Haus integriert und durch den Keller zugänglich ist. Ich muss dann beide Mädels über 2 Stockwerke in den Keller bringen, was an sich gut klappt - beide können mühelos Treppen steigen, ich gehe nur zur Sicherung rückwärts vor ihnen her.
Morgens ist dann aber meistens alles total lustig und interessant. Und oft passiert es, dass wir gerade im Keller angekommen sind, Zwilling 1 flitzt zur Garagentür, während Zwilling 2 es total witzig findet, die ganzen Treppen bis nach oben in eine Affenzahn wieder hochzuklettern. Ich hechte ihr dann immer nach und trage sie (natürlich unter Protest) wieder nach unten, muss dabei aber die Schwester allein lassen. In der Zeit fummelt sie munter an Waschmaschine, Bierkiste oder der schweren Metalltür der Garage herum (die dabei schon mehr als einen Kinderfinger eingequetscht hat ...).
Sind wir dann endlich in der Garage, setze ich die Kinder nacheinander ins Auto. Und es ist immer, immer so, dass das Mädchen A. beim Reinsetzen in den Kindersitz anfängt zu brüllen, dass sie lieber auf der anderen Seite des Autos sitzen will. Dabei ist es völlig egal, auf welcher Seite ich sie reinsetze - sie will dann immer auf die andere. Ich habe die Wahl, sie unter heftigster Gegenwehr trotzdem anzuschnallen, oder ich muss die Seiten tauschen, was die Schwester aber nicht immer mitmacht - dann brüllt stattdessen sie.
Man erkennt schon, dass das alles Situationen sind, die mit 2 Erwachsenen vermutlich wesentlich einfacher wären. Aber allein bringen sie mich teilweise um den Verstand, und der morgendliche Zeitdruck durch meine Arbeit macht es nicht besser. Obwohl ich teilweise über 2 Stunden habe, um uns alle fertig zu machen, komme ich trotzdem immer erst kurz vor knapp aus dem Haus, weil ich einfach Ewigkeiten damit verbringe, die zwei Streithähne zu trennen und zu beruhigen. Scheinbar kocht die Eifersucht gerade morgens nach der langen Nacht hoch, und beide wollen dann extrem viel Nähe - allerdings exklusiv, ohne die Schwester.
Hat jemand Ideen, wie ich das alles entschärfen oder anders angehen kann?
LG Artemis mit den Mädels, 2 Jahre
Zwillinge in der Trotzphase
Liebe Artemis,
helfen kann ich dir wohl nicht, aber zumindest sagen: Du bist nicht allein!
Meine beiden (m+w) sind morgen 19 Monate alt (korrigiert 17) und wir stecken auch schon mitten in der Trotzphase. Egal, was ich frage oder anbiete, es heißt immer erstmal "Nö!". Verstehe ich mal nicht direkt, was sie wollen (läuft noch größtenteils über Zeigen und ein forderndes "Äh!"), kriegen beide einen Heul-Schrei-Wutanfall, mit auf den Boden werfen und allem Drum und Dran.
Eifersucht gibt's hier auch, dazu eine extreme Mama-Klammer-Phase meiner Tochter ... da bleib ich (vor allem natürlich, wenn ich mit beiden allein bin) nicht immer so gelassen, wie ich es mir wünsche ... Ist echt eine herausfordernde Zeit!
Ich drück dich jedenfalls aus der Ferne und lese hier mal mit, vielleicht gibt's ja noch heiße Tipps ...
LG,
Jenny
Was das Abhauen angeht: wir haben ein ähnliches Problem und ich hab Rucksäcke mit Leinen dran besorgt. Die Kinder tragen sie gern. Und ich kassiere lieber scheele Blicke als ein Kind unter nem fremden Auto zu haben. Wäre das was für euch?
Das Abhauen ist ja nur im Haus. Auf der Straße sind beide absolut bei Fuß (😉). Und im Haus Leinen zu verwenden finde ich schräg - oder?
Also ich nicht 😅 meine kriegen die Leinen schon in der Wohnung an, weil ich sie sonst nicht unfallfrei durchs Treppenhaus bekomme.
Hallo.
Die Problematik mit den Sitzplätzen im Auto kenne ich auch sehr gut. Wir machen es inzwischen so: Wir haben immer ein paar Bilderbücher im Auto. Eine darf aussuchen, auf welcher Seite sie sitzen möchte, die andere darf sich als erstes ein Buch aussuchen. Auf dem Rückweg wird dann gewechselt. Das funktioniert bei uns super.
Ansonsten hab ich leider nicht wirklich gute Tipps 🤷♀️ Wenn bei uns beide gleichzeitig kuscheln möchten, nehme ich beide auf den Schoß. Ist damit eine nicht einverstanden, darf halt nur die andere auf dem Schoß bleiben. Das hatten sie eigentlich schnell verstanden und arrangieren sich inzwischen meistens damit. F sagt immer schon: "Du hast zwei Kinder, zum Glück hast du ja zwei Beine."
Bei körperlichen Auseinandersetzungen bin ich immer sehr konsequent eingeschritten und der "Angreifer" wird aus der Situation genommen und darf erst wieder mitmachen, wenn sich bei der Schwester entschuldigt wurde. Kommt aber trotzdem immer noch ab und zu vor.
Ich bin leider auch nicht immer so gelassen und verständnisvoll, wie ich gerne wäre. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Nerven!
Liebe Grüße
Hey. Meine beiden werden in knapp 1 Woche 2 Jahre alt und du hast meine Situation beschrieben. Meine Tochter bekommt aber in der Regel schon um 5 Uhr ihre Milch von meinen Mann, der sie noch mal zum Schlafen bekommt und dann aufsteht und sich fertig macht.
Danach stemmte ich auch alles alleine bis ich die Tür zur Kita wieder schließe.
Ich hab das Thema trocken werden gerade zurückgestellt, da es nur zusätzlichen Stress bedeutete. Hab mir jetzt ein Buch zum Thema Windel frei (kommt aus Schweden), hoffe nach dem Lesen habe ich ne Idee wie ich es umstellen kann.
Da meine Tochter Probleme mit dem Schlafen hatte, waren wir bei der Schlafberatung und die hat nochmal darauf hingewiesen, dass die Mäuse gut Fühler für den Stress der Mama haben. Also wenn du morgens gestresst sind, dann tanzen sie noch eher aus der Reihe. Ich plane jetzt ausreichend Zeit ein und habe nicht zu früh berufliche Termine. Aber ich bin da auch in der Regel frei in der Zeiteinteilung.
Kopf hoch - alles nur ne Phase - wird besser....
Auf meinen Mann kann ich nicht bauen, der verdrückt sich immer um spätestens 5 Uhr in den Keller, um in Ruhe zu frühstücken 🙄 Und vor 5 Uhr meldet sich niemand. Meistens eher genau dann, wenn Papa gerade die Auffahrt hochfährt 🤦
Das schwedische Buch habe ich auch. Klang zunächst vielversprechend, aber im Detail ist es utopisch. Man muss, wenn man es genau machen will, die erste Zeit komplett Zuhause bleiben und sich nur um das Thema Töpfchen kümmern. Kein Einkaufen, kein Kochen, kein Wäsche waschen, kein Besuch. Das lässt sich in unserem Alltag, selbst im Urlaub, nicht bewerkstelligen 🤷
Das mit dem Stress kann gut sein, ich werde mal darauf achten.
Hallo,
ich glaube wir kommen auch langsam dahin, obwohl es noch geht 🫣
Zur garagensituation: entweder oben oder unten ein Gitter anbringen. So bringst du ein Kind erst runter, machst es fertig und dann das andere oder beide runter und es gibt kein zurück mehr, da Gitter zu. Wenn hier einer nicht in den Sitz will, wird er trotzdem reingesetzt, obwohl ich darauf achte, dass der leichtere in die Mitte kommt. Den muss ich auch als erstes reinsetzen, sonst ist er über alle Berge. Der andere wartet brav neben mir, obwohl ich da auch immer mein Bein für eine Flucht davor klemme. Manchmal bringe ich auch getrennt beide raus und einer bleibt derweil im Haus. Dann geht mir aber so wie dir und er ist die Treppe hoch (ich benötige ein Gitter auch noch für unten).
Mit dem morgendlichen Aufstehen: ich würde konsequent den Störenfried sagen, dass er das nicht machen darf und wenn eine nörgelschleife beginnt, oder sogar gebissen wird - den Raum verlassen oder hier auch ein türgitter, jedenfalls dass sie/er mich sieht 🤷🏻♀️. Du gibst jedem Zwilling eine exklusivzeit morgens und teilen geht nicht. Vorrang hat der, der dich braucht. Hier wird sich öfters mal mit einem Spielzeug gekloppt, eine liebe „Ermahnung“, dass es dem anderen weh tut, beim zweiten Mal ist das Ding weg und es kann sich ausgebockt werden. Ich versuche das bocken nicht noch durch Aufmerksamkeit zu belohnen - klappt auch nicht immer 🫣
Ich mache aus den zeitdruckgründen nur Spätdienste 🥵, sonst wäre wohl um 4 die Nacht vorbei, eh wir aus dem Knick kommen, zu Terminen sind wir nie pünktlich, selbst mit Puffer 🤣
Viele Grüße
Du gehst sehr auf ihre Bedürfnisse ein. Berücksichtigst du deine auch?
Ich laufe niemanden hinterher. Wer meint die Treppe wieder hochlaufen zu wollen, der muss daran gehindert werden. Vorlaufen geht auch nur dann, wenn es sicher ist.
Thema Autositz: wir hatten das auch, Riesen Drama etc. Ich habe festgelegt, wer wo sitzt und lasse null Ausnahmen zu. Argumente sind: grösse, Zwilling B muss im Blick sein, etc.
Hallo!
Meine beiden sind nun 19 Monate und haben auch den ein oder anderen Nervenzusammenbruch…
Bei uns gibt es seit Tag 1 festgelegte Plätze im Auto. Er links, sie rechts. Ich habe keine Garage und parke an der Straße, deshalb müssen sie an der Hand gehen bis zum Auto. Ich stelle ihn an ihre offene Tür und sage ihm, dass er das Auto festhalten soll, damit es nicht wegrollt 😉 er MUSS sich am Auto festhalten. Sie setze ich rein und schnalle sie an. Dann bringe ich ihn rüber auf seine Seite und schnalle ihn an. Zurück er raus und dann genauso, weil die Straße die gefährliche Seite ist.
Toilette ist hier noch kein Thema, aber wir haben da ein Törchen wegen der Katzenklos, sodass eh nur einer rein könnte.. und eifersüchtig sind sie nicht so, ich bin aber auch noch zuhause mit ihnen und habe den ganzen Tag Zeit.
Manchmal zergelt mein Sohn an mir, wenn ich ihm irgendwo bei helfen soll, während ich meine Tochter wickle. Da muss er halt warten und ich muss das Geplärre aushalten.
Hier gibts eher Theater, wenn Mama nicht macht, was er/sie gerade will. Sie will momentan am liebsten nur getragen werden und versucht mich vom Boden hochzuziehen und zu drücken damit ich dann aufstehe und sie „Arm!“ befehlen kann. Wenn ich nein sage gibts auch wieder einen Nervenzusammenbruch… oder wenn ich Essen nicht schnell genug koche. Oder den Mund und Hände abwische. Oder immer wenn ich die Zähne nachputze.. 😂
Manchmal stresst mich das auch, aber geht auch wieder vorbei 😄
I feel you...
Du bist nicht allein. Die ganzen Eifersüchteleien und Streitereien haben wir (26 Monate) auch.
Zu deinen konkreten Beispielen folgende Ideen:
1) Aufstehen: Wenn du die Milch morgens für Zwilling 1 fertig machst, dann mach direkt die Milch für den 2. Zwilling auch fertig. Das mit dem frisch anrühren haben wir schon früh sein lassen. Zur Not kannst du sie in eine kleine Thermotasche packen damit die schön warm bleibt und nimmst die direkt mit zur Kuschelecke. Wenn Zwilling 2 aufwacht dann sagst du, dass du kurz Zwilling 2 holst, erträgt 30 Sekunden Geschrei und gibst dann Zwilling 2 direkt auch das Fläschen?
2) Töpfchen: Sorry kein Tipp. War mir zur stressig. Das Thema hab ich proaktiv unterbunden, weil hier jeden Morgen dann 45 Min auf dem Töpfchen/Toilette rumgesetzt wurde, während ich dringend zur Arbeit musste...
3) Weg zum Auto: ich würde auch empfehlen einfach unten ein Treppenschutzgitter zu installieren. Die Idee von Twinmom mit der Sitzauswahl und der Bücherauswahl finde ich auch gut. Bei uns gibt es das Problem nicht, weil die Kinder irgendwann selbst definiert haben, wer so sitzt und jedes Mal Theater machen, wenn es da durch Unachtsamkeit zur Verwechslung kommt.
Ich hab die Woche schon 3x die Nerven komplett verloren. Die Zeit ist hart...
1. Beide Kinder frühstücken gemeinsam. Wer Hinger hat kann vorher etwas snacken. Wenn du an der Milch festhalten willst gibt es sie gemeinsam, ein Kind rechts das andere links im Arm. So wird das aufwachen der Schwester positiv besetzt. Milchflasche mit zwei finde ich aber persönlich auch nicht erstrebenswert und würde die Kinder eiskalt an den Frühstückstisch setzen bzw. machen wir es so. 😉
2. Wir haben das Problem auch und der der zuerst da ist, nutzt es, der andere muss aufs Töpfchen. Ist halt so.
3. Ein Kind auf den Arm, das andere an die Hand. Feste Plätze im Auto, Fahrrad, Kinderwagen. Wir haben feste Löffel und Becher in unterschiedlichen Farben für jedes Kind. Beiden ist klar wem etwas gehört. Wenn wir täglich aufs Neue die Wahl lassen gibt es Gezanke und die von dir beschriebenen Situationen. Aber klar haben wir eine Pöastiklöffelfarbw auch zweimal. 😅