Ausflüge mit Zwillingen

Hallo Zusammen,

ich muss mich mal kurz ausheulen und brauche Rat von erfahrenen Zwillingsmamis:

Meine Zwei sind aktuell sehr anstrengend zuhause: ständiger Spielzeugstreit, Trotzanfälle, Wutausbrüche, Eifersucht, usw… kennen bestimmt alle hier 😔

Daher will ich immer raus mit ihnen, da sie dann ausgeglichener sind. Nur draußen bin ich selbst dann so angespannt und genervt, weil sie mir nicht folgen, ständig wie wilde Hennen herumrennen und nicht die Hand geben. Ich komm dann so ins Schwitzen, gerade wenn Autos in der Nähe sind.

Auf dem Spielplatz gibt es im Idealfall immer nur eine Kleinkindschaukel - natürlich müssen dann immer beide unbedingt schaukeln: ein Kind schaukelt, das zweite Kind liegt auf dem Boden und brüllt. Dann will das zweite Kind schaukeln, dann brüllt Kind 1…. Alle schauen uns in dem Moment natürlich zu….

Im Wald spielen sie sehr gerne, aber auch hier laufen sie fast immer in entgegengesetzte Richtungen. Da bin ich dann nur am hin und herrennen 😒

Ins Auto einsteigen ist sowieso immer eine Qual…

Wie verbringt ihr eure Freizeit mit Zwillingen, so dass beide Seiten (Kinder und Eltern) entspannt sind? Und gibt es irgendwelche Erziehungs-Tipps für das An der Hand laufen? Oder hab ich schon verloren? 😭

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Ich lese mal mit, weil wir ein ähnliches Problem haben.

Fürs Herum- und Wegrennen habe ich nur eine Lösung: Rucksäcke mit Leinen dran. Die Kinder wieder in den Wagen zu setzen, ist inzwischen ein irrsinniger Kampf, der auch viel zu lange dauert (und in der Zwischenzeit ist der "nichtkämpfende" Zwilling dann unbeaufsichtigt.. ). Jaja, ich kenn die Vorbehalte. Sind mir inzwischen egal. Lieber den Ruf als Rabenmutter als ein Kind unterm Auto.

Auf den Spielplatz geh ich nur mit erwachsener Verstärkung. Eingezäunte Spielplätze gibt es hier weit und breit nicht, das ist mir zu gefährlich.

Da wir keinen Garten haben, fahr ich "alleine" meist zu Oma und Opas Garten. Der ist rundum eingezäunt und relativ kindersicher, das geht auch mit nur einem Erwachsenen. Die Nachbarn sind gutmütig, die stört der Kinderlärm nicht.

Bearbeitet von sneakypie
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Puh das mit den Leinen ist so ein Thema für sich: wir sind uns da leider nicht einig, mein Mann meint, dass es ein No-Go ist, ich bin der Meinung, dass es für Notfälle die Lösung ist…

Ich packe mittlerweile ein Kind in den Kindersitz, das andere Kind klettert daweil auf den Vordersitz. Hauptsache ich kann mich auf das anzugurtende Kind konzentrieren und muss keine Angst um das andere Kind haben. Es wird dann geschrien wie am Spieß, ist mir aber Wurst. Wie du sagst, lieber Rabenmutti als Kind unterm Auto…

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Mein Freund fand auch, das sei ein No-Go. Nachdem wir einen von ihm sehr gewünschten Ausflug nach 5 Minuten abbrechen mussten, um rund 10 Minuten mit einem Kleinkind in der Kernschmelze auf dem Arm zurück zum Auto zu laufen, wurde er für die Leinenlösung deutlich offener.

Vor allem, weil ich ihn gefragt hab, wie ich die Kinder sonst allein morgens ins Auto bringen und anschnallen soll (Auto steht an der Straße, Bürgersteig gibt es nicht, Straße ist schlecht einsehbar, andere Autofahrer sind regelhaft zu schnell). Ich hatte die Leinen da bereits besorgt. Als er erlebte, welchen Unterschied sie machen, kam kein Wort mehr dagegen.

Wir nutzen sie so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Inzwischen brauche ich sie in einigen Situationen schon nicht mehr, in denen sie früher nötig waren.

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Huhu, ich habe nur ein, zwei Mini-Tipps:

1. Kleinkindschaukel: Je nach Art bzw Größe der Schaukel habe ich meine beiden da lange Zeit zu zweit, Rücken an Rücken, mit Blick zur Seite jeweils reingesetzt. Sie haben dann also seitwärts geschaukelt.

2. Wenn ich mit meinen beiden ohne Unterstützung draußen bin, sage ich vorher jedes mal: Möchtet ihr rausgehen? Mama hat heute keine Hilfe. Ihr müsst also heute wirklich auf mich hören. Klappt das nicht, wird es zB an der Straße gefährlich und dann müssen wir direkt wieder nach Hause. Versteht ihr das?

Sie sagen mir immer, dass sie das verstehen und wir geben uns immer die Hand zur Abmachung - als kleines Ritual 😄

Sie sind tatsächlich immer rücksichtsvoller, wenn wir nur zu dritt sind. Wird unterwegs nicht auf mich gehört, erinnere ich nochmal an unsere Abmachung und dann klappt es idR direkt wieder.

Alles Gute 🍀

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Hey, danke für deine Tipps, immer her damit ☺️

Tipp 1 kennen wir schon, kann aber nicht mehr angewendet werden, weil sie die Schaukel nicht teilen wollen… 😩

Zu Tipp 2:
Das werde ich auf jeden Fall anwenden. Was meinst du, ab wieviel Monaten sie das so richtig verstehen?

LG

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Hm, kommt natürlich aufs jeweilige Kind an. Hier klappte das so ab 1,5 Jahren etwa mit unseren Abmachungen.

Und zum Thema Auto: Ich gehe mit beiden an der Hand zum Auto. Z1 sage ich, dass er das Rücklicht festhalten soll, damit es nicht runter fällt und Z2 setze ich super schnell rein und Tür zu. Dann Z1 rein + anschnallen. Dann zurück zu Z2 und anschnallen.

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Hallo.
Meine Kinder sind anfangs auch nicht gern an der Hand gegangen, aber ich finde, dass das ein Kampf ist, der sich zu kämpfen lohnt. Da gab es ab Laufalter feste Regeln, von denen ich bis heute absolut nicht abweiche. Auf Parkplätzen und an viel befahrenen Straßen wird an der Hand gegangen. Hat da ein Kind nicht mitgemacht, hab ich es mir dann eben nach einmaliger Ermahnung einfach unter den Arm geklemmt und es durfte nicht mehr selber gelaufen werden. Kam dann auch durchaus mal vor, dass ich zwei strampelde, kreischende Wutmonster unter den Armen zum Auto geschleppt habe, aber nachdem ich das ein paar Mal durchgezogen habe, hat es funktioniert und auch noch jetzt mit 3 gehen sie ohne Diskussionen an der Hand.
Genauso beim weglaufen auf Spielplätzen. Bei uns gab es klare Grenzen, bis wo die beiden gehen dürfen. Wurden die überschritten, kam das jeweilige Kind in den Buggy und wurde dort angeschnallt. Da muss man natürlich eine Weile massiven Protest aushalten können, damit das etwas bringt, aber auch hier hat es bei uns nach ein paar Malen dann im großen und ganzen funktioniert.
Was das Schaukeln angeht, meine konnten schon sehr früh alleine auf normalen Schaukeln sitzen, da waren sie, glaube ich, erst ein gutes Jahr alt. Da man als Zwillingsmama ja nicht so einfach mit beiden Kindern auf dem Schoß schaukeln kann, mussten sie es halt früh lernen 😅 Vielleicht einfach mal ausprobieren, falls die Schaukeln nicht allzu hoch hängen.
Ansonsten finde ich auch den zweiten Tipp von Twinka total klasse. Das mache ich mit meinen Mädels manchmal auch so ähnlich, zum Beispiel, wenn beim Einkaufen beide einen kleinen Wagen schieben wollen. "Das geht aber nur, wenn ihr auf Mama hört. Ansonsten müssen wir euch leider in einen großen Wagen setzen." Dann nochmal fragen, ob wir uns da einig sind und wenn sie ja sagen geht's los. Klappt meistens auch ganz gut.
Liebe Grüße

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„Kam dann auch durchaus mal vor, dass ich zwei strampelde, kreischende Wutmonster unter den Armen zum Auto geschleppt habe“ -

das kommt bei uns gerade ziemlich oft vor…

Ich glaub ich bin einfach nicht konsequent genug. Ich gebe viel zu oft nach, damit sie einfach ihre Ruhe geben 😔 da muss ich zuerst an mir selbst arbeiten… das merke ich auch gerade beim Schlafenlegen. Bei meinem Mann sind sie mucksmäuschenstill und trauen sich gar nicht auf den Betten zu hüpfen… sobald ich sie schlafenlege, machen sie Party 😭

das mit der Schaukel haben wir auch lange so gemacht, klappte auch prima, ist jetzt aber ein No-Go - sie kriegen die Krise 😂

Danke aber für die vielen Tipps! Tut gut zu hören, dass es irgendwann besser wird, wenn man konsequent genug ist.

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Ja, das mit der Konsequenz ist so eine Sache... 😄 Bei Dingen, die die Sicherheit der Kinder betreffen, ist es mir eigentlich immer ganz gut gelungen, aber im großen und ganzen ist mein Mann auch etwas strenger und konsequenter als ich. Und das merkt man dann auch gerade beim ins Bett bringen und bei den Mahlzeiten deutlich 😅🙈 bei mir dauert das essen und auch das einschlafen immer um einiges länger und es wird viel mehr rumgekaspert. Aber das stört mich meistens auch nicht wirklich und die Kinder können da auch gut unterscheiden, dass es bei Papa eben ein paar andere Regeln gibt, als bei Mama.
Bei Dingen, die dir wirklich wichtig sind, solltest du auf jeden Fall konsequent sein und wirklich keine Ausnahmen machen. Am einfachsten ist es, wenn man wenige Regeln hat, die dann aber auch IMMER und ausnahmslos gelten. Choose your Fights. Dann fällt es auch leichter konsequent zu sein.

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Anstatt an der Hand gehen : Kapuzenkittel , und die Kinder dann an den Kapuzen festhalten.
Natürlich, ohne sie zu strangulieren.

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Hallo,

meine Zwillinge sind 1 1/2 Jahre. Wir gehen nur auf kleine eingezäunte Spielplätze (meistens den gleichen). Am Entspanntesten ist es tatsächlich, wenn sie in der Sandkiste spielen. Weiß nicht ob das bei euch eine Option wäre? Ein Zwilling am Laufrad (mit vier Rädern) und ein Zwilling spielt mit dem Bagger geht auch gut. Meistens ist es auch ganz okay wenn sie rumlaufen. Allerdings ist es mit den beiden auch deutlich entspannter als erwartet.

Mein großes Kind lief immer überall rum (und ich dahinter weil das Kind sehr unfallgefährdet ist). Das Kind hat Wahrnehmungsstörungen und ein vermindertes Gefahrenbewusstsein. Und auf Zurufe wäre es eher nicht stehen geblieben. An der Hand laufen hat lange nicht funktioniert. Wenn ich Zwillinge von der Sorte Kind hätte, würde ich definitiv Leinen verwenden (sind bis jetzt allerdings nicht notwendig).

Das große Kind wurde irgendwann bei Differenzen über Richtung (oder dem Verweigern der Hand) in die wir gehen, in die Trage gepackt 😎.

Für Wege wo es gefährlich ist, kommt entweder ein Zwilling an die Hand oder in den Einzelbuggy und der andere in die Trage (am Rücken). Das mache ich auch auf dem Weg zum Auto so (teilweise auch beide in die Trage). Dann kann man zuerst den Zwilling, der nicht am Rücken sitzt, im Kindersitz stressfrei anschnallen und sich danach den anderen Zwilling vornehmen 🙂.

Bei den bisherigen Teststrecken für beide an der Hand, habe ich die Tragen dabei gehabt und bei Bedarf da reingepackt.

Liebe Grüße und alles Gute!