Hyperaktives Baby?

Hallo zusammen,

mich belastet seit einiger Zeit die Entwicklung meines Sohnes bzw. werde ich darauf aufmerksam gemacht. Bis er anfing zu robben etwa vor einem Monat, hätte ich ihn als ganz „normales“ Baby eingeschätzt. Ich habe ihn immer als ziemlich durchschnittlich beschrieben, wenn ich gefragt wurde, wie er sich so in den ersten Monaten macht - er war also weder ein Anfängerbaby noch ein Schrei- oder High Need Baby.

Doch seit er mobil ist, merke ich bei jedem Babytreffen, dass er sich deutlich von den anderen Babys unterscheidet, sodass ich mittlerweile darauf angesprochen werde, was mich verunsichert:

Er ist sehr sehr aktiv, was ja an eigentlich nicht ungewöhnlich ist. Während andere Babys auf der Spielmatte bei ihren Mamas sitzen, robbt er durch den ganzen Gemeindesaal, schaut in jede Ecke, zieht an allem usw. Spielzeuge interessieren ihn nicht groß. Er schaut sie mal eine Minute an und schon geht’s weiter. Auch hat er absolut keine Angst, vor nichts. Mir ist natürlich klar, dass Babys in diesem Alter keine Gefahr einschätzen können, aber ich sehe bei anderen Babys einfach, wie vorsichtig sie in neuen Situationen sind, meiner überhaupt nicht. Er ist weder schüchtern noch fremdelt er. Er lacht und interagiert mit jedem. Er möchte nicht alleine spielen oder alleine im Raum sein, aber wer bei ihm ist, scheint ihm egal zu sein. Entsprechend ist er auch kein Kuschler, mag keine Küsschen, nicht auf dem Arm sein - bzw. wenn dann nur vorwärts getragen werden. Klar hört es sich zunächst toll an, dass er auch mal 2-3 Stunden bei der Oma bleiben kann, auch von anderen (Papa oder Oma) ins Bett gebracht werden kann usw. Aber ich kenne einfach sonst kein einziges Baby, das so ist. Diese Woche meinte eine andere Mutter zu mir, dass er evtl. leichte ADHS-Züge haben könnte, weil er so rastlos und unvorsichtig ist. Zudem hat er ein lautes Organ, teilt sich gerne lauthals mit und wird auch sehr zornig (läuft rot an, spannt sich an) wenn etwas nicht gelingt oder er nicht bekommt, was er möchte. Seitdem bin ich so betrübt, ich kann’s nicht in Worte fassen. Natürlich liebe ich ihn über alles und das wird sich mit keiner Diagnose der Welt ändern. Aber mit 8,5 Monaten über ADHS zu sprechen oder „leichte Züge“ ist doch auch übereilt. Was meint ihr? Ich erhoffe mir vllt. die eine oder andere Leidensgenossin hier, die sagt, dass alles gut wird.

Freue mich auf euer Feedback. Und bitte verurteilt mich nicht. Ich komme mir selbst blöd vor, wenn ich meinen Text nochmal lese und und kann mein Anliegen nicht wirklich in Worte fassen. Ich hoffe, ihr versteht dennoch, wie ich es meine.

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Unsere Tochter konnte in dem Alter schon krabbeln und ist immer davongekrabbelt, wenn man sie hat machen lassen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich das so bei ihr durchgezogen hat. Im Strassenverkehr ist sie z.B. nie kopflos davon gerannt.

In dem Alter hat sie auch nicht gefremdelt, heutzutage mit fünf braucht sie dagegen schon eine ganze Weile, bis sie auftaut.

Zum Rest kann ich nichts sagen.

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Er scheint einfach sehr neugierig zu sein und möchte die Welt entdecken, für mich hört sich das absolut normal und vorallem gesund an.
Ich hatte auch so ein " Wildfang ", ist er bis heute noch und der Arzt meinte damals das es sogar eher positiv als negativ ist.
Die andere Mutter hat vielleicht einfach keine Ahnung oder kennt es nicht anders, es ist ja nicht gleich ADHS nur weil ein Kind sehr aktiv und offen für die Welt ist. Ich würde mir da absolut keine Gedanken machen, sei froh das er sich so sicher und selbstbewusst entwickelt 🙂

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Danke für deine Worte. Wie alt ist dein „Windfang“ heute? Und was meinst du damit, dass er bis heute so ist? :) also meinst du damit „furchtlos“ oder zappelig?

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Er ist mittlerweile 9 und noch immer super neugierig, ja auch eher furchtlos und probiert alles aus.
Zappelig ist er aber nicht, wenn er zb im Zimmer sitzt und mit Lego baut oder malt dann ist er auch konzentriert dabei. In der Schule ist er auch super, folgt dem Unterricht und ist auch da nicht " zappelig ", in der Pause oder im sportubterrucht geht dann dafür die Post ab 🙃
Er ist also eher aktiv und energiegeladen als " zappelig "

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Meiner ist auch ziemlich so. Vom aktiven Level. Fremdelt wenig, nur manchmal und nur ausgewählt. Also bei manchen Personen und bei manchen gar nicht. Er lässt sich allerdings im Moment nur von mir ins Bett bringen. Ebenfalls kein Kuschel Baby und das tragen läuft wie bei euch. Und anspannen und Kraft ablassen ist auch dabei bei Wut.

Ich bin auch so ne ängstliche Mutter und fürchte sowas wie ADHS oder so. Aber eigentlich denke ich, es ist eher der Charakter…

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Hast du es mal beim Kinderarzt angesprochen? Wir haben die nächste Untersuchung erst in 3 Monaten. Würde gerne so einen Termin vereinbaren, komme mir aber irgendwie blöd vor..unser Kinderarzt meinte schon bei der U2! zu uns „das wird kein Ja-Sager. Mit ihm werden sie Spaß haben.“ da habe ich überhaupt noch nicht verstanden, wie er darauf kommt und jetzt scheint es tatsächlich in die Richtung zu gehen.

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Nee, habe ich noch nicht. Aber viele andere Dinge. Er schüttelt auch so mit dem Kopf und solche Sachen. Aber da sind die immer tiefenentspannt und sagen, es gibt halt alles bei Babies…
Und ehrlich gesagt, glaube ich das auch. Und das was dein Kinderarzt sagte, ist doch eigentlich was positives. Oder? Aktiv halt. Ich finde das auch manchmal zu viel. Und besorgniserregend. Und anstrengend. Aber ich glaube, dass das noch lange keine Diagnose ist

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Hallo, hier jemand, der wahrscheinlich (sagen wir es ist sehr offensichtlich und wurde auch von Arzt und Neurologe schon als durchaus wahrscheinlich eingestuft) ADHS hat. Bin noch auf der Suche nach zuverlässiger Diagnostik.
Das ist vollkommener Mumpitz was da erzählt wird. Vielleicht hat er ADHS... Ist jetzt nicht soooo selten. Ca 5% der Kinder.
Viell auch nicht. Kann man anhand dieser Verhaltensweisen nicht wirklich sagen. Er scheint einfach ein sehr vertrauensseliges Baby zu sein. Ich würde sagen er fühlt sich einft wohl und geborgen und weiß dass Mama und Papa für ihn da sind. Er scheint von der Neugierigen Sorte zu sein. Das ist doch toll! Ich würde an eurer Stelle eine gute Unfallversicherung für ihn abschließen, wenn er so bleibt 😅 Spaß beiseite.
Mach dir bitte in dem Alter noch keine Gedanken über irgendwelche Diagnosen. Man kann es halt weder feststellen, noch ausschließen. Übrigens können auch ruhige Babys später mit ADHS diagnostiziert werden. Ich bin zum Beispiel eher das Träumerchen.

Dein Baby will halt erkunden und alles aufsaugen und ist voll in seiner Welt.

Meine Tochter hat übrigens (genetisch bedingt) sehr wahrscheinlich auch ADHS. Sie ist fast 4 man merkt langsam wirklich die Hyperaktivität. Dauerhafte Geräusche, hüpft selbst beim Fernsehen Nachmittags auf dem Sofa. Braucht um einigermaßen ruhig essen zu können mindestens ein Hörspiel dabei. Ansonsten wird nur gesungen ohne Pause und rumgezappelt, kommt beim Schlafen oft schwer zur Ruhe, auch wenn sie müde ist. Steht manchmal auf dem Spielplatz und schaut andere Kinder an und ist dabei total versunken und erst nach Berührung absprechbar.
Ist bei jeder Kleinigkeit direkt am weinen und zwar sehr intensiv.
Sie war als Baby sehr anhänglich, hat in dem Alter direkt einen Heulanfall bekommen, wenn ich aus dem Raum bin. Sogar Papa ging kaum. Sie war auch neugierig, aber auch sehr Happy mit Spielzeug in ihrer Spielecke im Wohnzimmer. Später als Kleinkind war sie eher ängstlich.

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Also würde ich darauf nix geben. Dein Baby ist furchtlos, hat viel Vertrauen und unfassbar Neugierig. Das ist doch schonmal super.
Und wenn jemand wieder kommt mit ADHS würde ich einfach antworten: "Gut dass du es ansprichtst. Ich finde nämlich dein Baby doch sehr ängstlich und anhänglich... und er spricht nich keine ganzen Sätze... Habt ihr Autismus in der Familie?" 😉😉 Ich denke da werden die meisten dann die Klappe halten.

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Danke dir für deine aufmunternden Worte. Das baut mich wirklich auf und ist an sich auch die einzig richtige Schlussfolgerung, wenn man mal seinen Menschenverstand einschaltet. Leider setzt bei mir regelmäßig jegliche Logik aus, sobald es um die Gesundheit meines Babys geht. Mein Mann schimpft auch schon mit mir. Und zusätzlich verunsichern einen die Kommentare anderer. Wir waren letztens bei meinen Eltern. Einen Tag später ruft meine Mutter an und ihr erster Satz ist „Sag mal, euer Kleiner hat aber auch ein ganz schönes Temperament. Er wird ja richtig rot, wenn er wütend wird. Das ist aber ungewöhnlich.“ Und ich denke mir nur so..ist es wirklich das erste, was dir einfällt, wenn du an ihn denkst?

Ich musste auch herzlich schmunzeln bei deinem „Autismus“- Kommentar. :-)) Ich bin aber gar nicht so, dass ich anderen Müttern Kommentare in die Richtung machen könnte. Letztens unterhielt ich mich mit einer andere Mama darüber, dass unser Kleiner mitten in der Schlafregression steckt und die Nächte entsprecht sehr kurz sind. Da meinte sie „also meiner ist so ein guter Schläfer. 12 Stunden an Stück seit Beginn an - ein richtiges Anfängerbaby.“ Und ich dachte mir nur, warum musst du diesen Kommentar genau jetzt bringen. Ich freue mich für jeden, dem es gut geht. Aber bei manchen Müttern habe ich irgendwie das Gefühl, sie fühlen sich umso besser, je schlechter es anderen geht. Wieso nur?

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Hallo
Meine fremdelt sich überhaupt nicht kann sie überall lassen das ist ihr egal.
Sie ist am krabbeln und das ganz schnell und geht auch wenn wir wo anders sind in jeden Raum und guckt alleine zieht sich hoch und geht an Möbeln sie ist nur ruhig wenn sie schläft und dabei bewegt sie sich auch viel
Hab mir nie Gedanken gemacht und es auch noch von niemanden gehört
Ist jetzt 8,5 Monate alt

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Das hört sich ganz nach unserem an, nur dass er bisher „nur“ robbt. Wie verhält sich eure denn, wenn sie im Hochstuhl sitzt beim Essen? Unserer kann auch da kaum still sitzen, dreht sich in alle Richtungen und versucht rauszukommen. :-))

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Mein Sohn ist sehr ähnlich und auch ich wurde schon vermehrt darauf aufmerksam gemacht der er ja sehr aktiv ist. Und auch das Wort "Baby-ADHS" fiel schon häufiger. Aber stell dir mal Elbst die Frage, was sich ändern würde, wenn du wüsstest er hat ADHS?
Bis zur wirklichen Diagnose vergehen Jahre und selbst dann ist die Frage was es bringt, wenn man eine offizielle Diagnose hat. Abgesehen davon natürlich, dass bestimmte Therapien und die Gabe von Medikamenten ggf. an eine echte Diagnose geknüpft wird.
Meines Erachtens braucht es keine Krankheit oder keine Doagnose um festzustellen, dass das eigene Kind bestimmte Eigenschaften hat, mit denen man umgehen lernen und die man in die richtigen Bahnen lenken muss.
Dein Sohn hat ein geringes Gefahrenbewusstsein? Dann ist es gut wenn du das erkennst und auf der Hut bist und ihr gemeinsam lernt Gefahren richtig einzuschätzen.
Dein Sohn hat ein großes Aktivitätsbedürfnis? Dann sieh zu wie ihr das für euch richtige Maß an Aktivität findet, denn ein zu viel kann auch kontraproduktiv sein.
Dein Sohn kommt schlecht zur Ruhe? Dann müsst ihr gemeinsam Strategien finden, wie er auch mal entspannen kann.
Die Bandbreite an normalem Berhalten ist sooooooo groß. Und selbst wenn manche Bereiche als nichtmehr normal gesehen werden.... Dann ist das halt so. Dann muss man trotzdem lernen damit umzugehen. Wie auch immer man das was dahinter steckt Dann nennen möchte.

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Warum muss denn immer alles direkt Symptom sein? Immer mögliche Diagnosen im Raum stehen? Wann dürfen Babys nochmal einfach nur Babys sein?

Meine Tochter ist 9,5 Monate alt und auch von der aktiveren Sorte. In der Krabbelgruppe erkundet sie den ganzen Raum, gefühlt könnte ich sie dort auch absetzen, in Ruhe einkaufen gehen und sie dann wieder abholen. Sie ist neugierig und solange es genug zu entdecken gibt zufrieden. Nie im Leben Käme ich auch die Idee, mit über diesen Charakterzug sorgen zu machen oder das sogar als medizinisches Problem beim Arzt anzusprechen! Was meinst du denn, was ein Arzt da tun soll? Lass doch dein Baby bitte einfach mal sich entwickeln so wie es mag und entspann dich! Und wenn dir das so extrem schwer fällt, wie du es hier beschreibst, dann würde ich mir an deiner Stelle dabei Hilfe suchen. Also nicht für das Kind, sondern für dich.

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Wieso sollte man Bedenken jeglicher Art nicht beim Kinderarzt ansprechen dürfen? Gerade um Babyalter ist es doch vollkommen in Ordnung, den Arzt bei Bedarf auch in Bezug auf die Entwicklung zu konsultieren…schön, dass du dir keine Gedanken machst. Dann sind wir da wrsl. zwei unterschiedliche Typen..ich hole mir Rat, weil es mein erstes Baby ist, ich noch keinerlei Erfahrungen hatte vorher und leicht verunsichert bin. Wieso sollte ich mir da professionelle Hilfe suchen?

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Du, ich bin auch zum ersten Mal Mama. Und dennoch bin ich der Meinung, dass Kinderärzte für medizinische Themen Ansprechpartner sind. Ich Käme halt niemals auf die Idee, den Arzt darauf anzusprechen, dass mein Kind lieber durch den ganzen Raum robbt und seine Umwelt erkundet als neben Mama auf der Matte zu hocken. Allein schon auch, weil, selbst wenn er das auffällig fände - was soll er denn tun?

Ich finde halt alle Dinge, die du aufzählst, nicht ansatzweise bedenklich und würde dein leicht verunsichert sein deshalb sogar als extrem leicht verunsichert sein bezeichnen. Und du hast noch viele Jahre mit deinem Kind vor dir. Es wird noch sehr viele Entwicklungsschritte durchleben. Ich glaube, dass es dir da auf Dauer mental nicht gut mit gehen wird, wenn du dabei dann immer so besorgt bist.

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Natürlich ist das übereilt und völlig unangebracht, sowas zu sagen.
Babys und Kleinkinder sind so verschieden. Mach dir keine Gedanken und freu dich über dein aktives, aufgeschlossenes Kind.
Und davon abgesehen kann das mit dem fremdeln auch noch kommen. Wird's wahrscheinlich auch.

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Lass dich nicht von den anderen Müttern verunsichern und vegleiche nicht.
Vertraue deiner Intuition.
Für mich hast du da ein tolles lebhaftes Baby, genieße es dass dein Baby so entdeckerisch unterwegs ist. Du hast vieles richtig gemacht denn dein Baby fühlt sivh sicher bei dir.