Kleidung, Sonnenschutz & Co

Baby im Frühling: Das ist wichtig

Der erste Frühling mit deinem Baby: eine tolle Jahreszeit für erste Ausfahrten und Entdeckungstouren. Doch wie das Kleine anziehen und vor der Sonne schützen? Was braucht es für unterwegs und was tut ihm gut? Wir geben euch Tipps für daheim und unterwegs.

Autor: Heike Byn

Frühling: Welche Kleidung braucht mein Baby?

Baby im Frühling
Foto: © iStock, Maximilian100

Wie lieben wir diesen Moment, nach den ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Winterjacke einzumotten und die Sandalen aus dem Schrank zu holen. Doch das, was wir als mild empfinden, fühlt sich für ein Baby oft noch sehr frisch an. Sein Körper kann in den ersten Wochen die eigene Temperatur nämlich noch nicht auf steigende oder fallende Außentemperaturen einstellen. Um sich wohlzufühlen, brauchen die ganz kleinen aber auch die etwas größeren Babys deshalb unsere Hilfe – und die passende Kleidung. Das heißt aber nicht, dass ihr euer Baby aus lauter Angst vor Auskühlung an einem durchschnittlichen Frühlingstag in den Winteroverall stecken müsst! Gerade in der Übergangsphase zwischen Kalt und Warm empfehlen sich Kombinationen aus Winter- und Sommerkleidung. Plant am besten mehrere Kleiderschichten zum Anziehen ein, damit es das Baby auch bei wechselnden Temperaturen warm oder kühl genug hat. Ihr könnt euch dazu an eurem eigenen Wärmeempfinden orientieren und dem Kleinen davon ausgehend eine leichte Kleidungsschicht zusätzlich anziehen.

Faustregel: Socken, Mütze und eine Kleidungsschicht mehr

Dazu ein paar Beispiele: Tragt ihr einen langärmeligen Pullover mit leichter Jacke, bekommt euer Kind noch eine Decke dazu auf den Körper gelegt. Bei sonnigen 20 Grad Celsius tragt ihr bestimmt etwas Kurzärmeliges und Luftiges, und habt einen Pullover dabei, falls ein kühler Wind aufkommt. Euer Baby trägt dann idealerweise einen dünnen langärmeligen Pullover über Body und Strampler. Kann das Kind schon sitzen, braucht es eine dünne Jacke, am besten aus atmungsaktivem Material. Wichtig ist, dass Babys Kopf und Füße mit Mützchen, Kappe – bei Sonne gerne auch mit Schirm und Nackenschutz – und Socken immer gut gewärmt sind, weil es sich sonst schnell verkühlt. Das gilt erst recht für Neugeborene. Für den Fall eines Wetterumschwungs solltet ihr auf jeden Fall einen Sommerfußsack oder eine Decke mit dabei haben. An kühlen Tagen kann zudem die Unterseite des Kinderwagens schnell kalt werden. Achtet deshalb darauf, dass Babys Rücken durch Kleidung oder eine Liegeunterlage gut geschützt ist. Viele Eltern schwören im Zweifelsfall auf die so genannte Nackenregel: Fühlt sich der Nacken des Babys trocken und warm an, ist die Kleidung genau richtig. Fühlt sich der Nacken feucht an, ist dem Kind zu heiß.

Nichts wie raus: Frische Luft tut gut

Bewegung an der frischen Luft tut euch genauso gut wie euren Babys. Deshalb nichts wie raus aus der Bude – wenn es nicht gerade dauerregnet. Das Licht der Sonne ist gut für die Knochenbildung, die Vitamin D-Bildung und hilft auch den Neugeborenen, die noch unter einer leichten Gelbsucht leiden. Babys, die viel draußen sind, schlafen abends auch tiefer als andere. Wenn ihr keine Lust oder Zeit zum Spazierengehen habt, könnt ihr den Kinderwagen auch auf den Balkon oder in den Garten stellen. Ist beides nicht vorhanden, schnappt ihr euch was zum Lesen, geht mit dem Kinderwagen in den nächstbesten Park und setzt euch dort auf eine Bank. Selbst die Kleinsten beobachten dann schon aus ihrem Wagen heraus neugierig die Wolken und Bäume.

Zuhause ist bei der milden Frühlingsluft die Versuchung besonders groß, gleich alle Fenster und Türen aufzureißen. Doch die Kleinen vertragen noch keine Zugluft und sind drinnen in der Wohnung ohnehin dünn angezogen. Natürlich könnt ihr durchlüften, aber das Baby sollte dabei keinen Zug abbekommen, da es sich sonst erkälten kann.

Babys im Frühling: Sonnenschutz und Durstlöscher

Die Sonne tut dem Baby gut, reizt aber schneller als bei Erwachsenen Haut und Augen, weil die bei den Kleinen noch gar keinen UV-Eigenschutz entwickelt haben. Sorgt deshalb dafür, dass die Sonne nie direkt in den Kinderwagen oder aufs Baby scheint – kleine Sonnenschirme oder Sonnensegel halten eine Menge Strahlen ab. Meidet auch mit Sonnenschirm und Verdeck vor allem die pralle Sonne in der Mittagszeit, weil euer Kind sich sonst überhitzen kann, und sucht deshalb auf dem Spielplatz oder im Park lieber die schattigen Plätze unter Bäumen auf. Wenn ihr länger mit dem Baby an der Sonne seid, denkt unbedingt an einen Sonnenschutz zum Auftragen: Für Kinder im ersten Lebensjahr eignen sich sehr gut Sonnencremes für Babys mit mineralischem Filter, weil sie keine chemischen Zusätze enthalten. Andere Sonnencremes sollten auf jeden Fall LSF 50+ besitzen. So ein Sonnenschutz ist auch an bedeckten Tagen angesagt, denn die UV-Strahlung dringt trotz Wolken zur Haut durch. Auch nach dem ersten Lebensjahr sollten Kinder möglichst wenig direkte Sonnenbestrahlung abbekommen und ausreichend geschützt sein. Denn Kinderhaut produziert noch nicht ausreichend Pigmente und kann UV-Schäden nur unzureichend reparieren.

Stillst du noch? Achte darauf, dass du genug trinkst und das Baby häufig anlegst. Schließlich gibt es auch in den Frühlingsmonaten schon sehr heiße Tage, an denen es wichtig ist, dass dein Kind genug Flüssigkeit zu sich nimmt, damit es nicht austrocknet oder einen Sonnenstich bekommt. Vollgestillte Babys wollen ihren Durst einfach nur mit mehr Muttermilch löschen und brauchen nicht unbedingt zusätzlich ungesüßten Tee oder Wasser gegen den Durst. Die Zusammensetzung der Muttermilch passt sich den Temperaturen an, sie wird dann „wässriger" und stillt so den Flüssigkeitsbedarf besser.

Allergiegefahr? Schneller Schutz gegen Pollen und Gräser

Auch wenn ein Baby durch allergiegeplagte Eltern vorbelastet ist – die ganz Kleinen bleiben durch den so genannten Nestschutz vorerst noch vom Heuschnupfen verschont. Anzeichen für eine Allergie treten oft erst ab dem dritten oder vierten Lebensjahr auf. Dennoch könnt ihr als Eltern eines sehr allergieanfälligen Kind darauf achten, den Kontakt mit Pollen und Gräsern mehr als sonst üblich einzudämmen, und das geht so: Möglichst nicht bei Wind lüften oder vor die Türe gehen, die Klimaanlage im Auto lieber auslassen oder einen Pollenfilter einbauen lassen, für Spaziergänge die frühen Morgen- und Abendstunden wählen und einen speziellen Pollenschutz vor den Fenstern und im Kinderwagen nutzen. Ist euer Kind ungewöhnlich oft erkältet, hustet und niest häufig? Wenn ihr unsicher seid, könnt ihr beim Kinderarzt abklären lassen, ob das Baby eine normale Erkältung hat oder doch schon allergische Reaktionen zeigt.

Natur entdecken: Spiel und Spaß für die Kleinsten

Dein Baby braucht draußen noch kein großes Entertainment und Spielzeug, um sich bestens zu unterhalten. So lieben es die Kleinen, einfach nur auf einer Decke zu liegen und die Welt um sich herum zu betrachten. Auch ein Ausflug zum nächsten Spielplatz ist ein Garant für Spaß, denn dort entdecken die Babys, dass es noch andere kleine Menschen so wie sie. Krabbelkinder wagen hier und auf den Wiesen im Park erste Entdeckungstouren und wollen alles in die Hand und den Mund nehmen: Wie fühlt sich Gras an? Was ist Sand? Kann man Steine essen? Für euch ist es jetzt schwierig, den schmalen Grat zwischen einfach machen lassen und gebotener Vorsicht zu gehen. Mal ein bisschen Sand schlucken, das schadet nicht. Aber bei Pflanzen und Blumen im Garten und auf der Wiese sieht das schon anders aus. Deshalb brauchen Babys und Kleinkinder immer jemanden, der aufpasst, dass sie nicht zu Schaden kommen. Wer einen Garten hat, sollte darauf achten, was darin blüht und auf für Kinder gefährliche Pflanzen und Blumen verzichten: Sträucher und Bäume wie Engelstrompete, Goldregen und Tollkirsche sind giftig für Kinder, gleiches gilt für beliebte Wiesenblumen wie die harmlos wirkenden Butterblumen.

Eltern, genießt den Moment!

Dennoch – den ersten gemeinsamen Frühling zu erleben, macht wirklich Spaß. Es ist schön, die ersten Pflänzchen im Garten und Park zu begrüßen und zu erleben, wie Obstbäume blühen. Das Beste daran: Eure Kinder lehren euch, die ganz kleinen Dinge des Lebens mit neuen Augen zu sehen und sich darüber zu freuen. Unfassbar für uns Alltagshektiker sind die Momente, in denen wir minutenlang mit unserem Kind einen Marienkäfer auf seinem Weg von A nach B beobachten. Lasst euch einfach von der Neugier und dem Lachen eures Kindes anstecken!