Geburtsanzeichen

Wenn der errechnete Geburtstermin näher rückt, steigt die Ungeduld. Woran erkennen Sie, dass die Geburt beginnt? Eindeutige Geburtsanzeichen finden Sie hier.

Wehen oder nicht? – Geburtsanzeichen erkennen

Geburtsanzeichen
Foto: © iStock, momcilog

Wenn regelmäßige Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt, gibt es keinen Zweifel mehr: Ihr Baby möchte endlich das Licht der Welt erblicken. Aber es gibt auch andere, weniger eindeutige Geburtsanzeichen, an denen Sie sich orientieren können.

Wenn der  Geburtstermin näher rückt, wird es spannend: Wann geht es wirklich los? Wann beginnt die Geburt? Und wie fühlen sich die Wehen an? Für die werdende Mutter ist dies meist eine Zeit, während der sie sich in Geduld üben muss. Denn nicht sie, sondern ihr Baby bestimmt den Zeitpunkt, wann es auf die Welt kommen will (es sei denn, die Geburt wird eingeleitet). Dabei ist bis heute nicht völlig geklärt, was genau den Beginn der Geburt auslöst. Werdende Mamis sollten allerdings zwei sichere Zeichen für die nahende Entbindung kennen: regelmäßige, stärker werdende Wehen und den Blasensprung (Abgang von Fruchtwasser). Ein weiteres, aber nur bedingt sicheres Anzeichen ist der Abgang des Schleimpfropfs. Viele Frauen stellen als Geburtsanzeichen vermehrten Schleim als Ausfluss fest oder versuchen, andere mögliche Geburtsanzeichen wie Durchfall zu deuten. Lesen Sie hier, worauf Sie in den letzten Tagen Ihrer Schwangerschaft achten sollten.

Das eindeutigste Geburtsanzeichen: Schmerzhafte Wehen

Schon einige Wochen vor der Geburt können Schwangere Wehen verspüren, die sogenannten Vorwehen oder Senkwehen. Dabei handelt es sich um unregelmäßige und noch nicht sehr schmerzhafte Kontraktionen der Gebärmutter, die im Zusammenhang damit stehen, dass das Baby allmählich tiefer ins Becken der werdenden Mutter rutscht. Diese Wehen bereiten also die optimale Lage des Kindes zur Geburt vor und sind keineswegs Anzeichen für ein unmittelbares Bevorstehen der Geburt.

Werden die Kontraktionen der Gebärmutter stärker (oft fühlt es sich an wie starker Menstruationsschmerz) und kommen sie in regelmäßigeren Abständen, ist das ein sicheres Geburtsanzeichen, denn sie signalisieren, dass die Eröffnungswehen begonnen haben. Diese „richtigen Wehen” werden zunehmend schmerzhafter und dauern auch immer länger an. Manchmal beginnen sie in ca. 30-minütigen Abständen, die sich nach und nach verringern. Die Hebamme Gabi Hesse macht „echte” Wehen vor allem am Grad des Schmerzes fest: „Nach meiner Erfahrung sind erst Wehen, die richtig weh tun, muttermundswirksam.” In aller Regel hören diese Wehen nicht mehr auf. Treten die Kontraktionen alle zehn Minuten oder in noch kürzeren Abständen auf, ist es Zeit, die Hebamme zu verständigen oder/und ins Krankenhaus aufzubrechen.

Wichtig: So unterschiedlich die einzelnen Frauen, so verschieden auch ihr Schmerzempfinden. Hebammen können davon ein Liedchen singen. Angaben darüber, wie sich Wehen anfühlen, sind also immer höchst subjektiv und stellen nur den Versuch dar, Schwangeren das Identifizieren von Wehen zu erleichtern. Falls sich die Schwangere nicht sicher ist, ob sie nun wirklich „richtige” Wehen hat, kann sie zum Beispiel ein warmes Vollbad nehmen. Hören die Wehen in der angenehmen Wärme wieder auf, dann war es noch nicht wirklich ernst. Halten sie hingegen an oder werden gar stärker, ist der Startschuss für die Geburt gefallen.

Blasensprung: wenn die Fruchtblase platzt

Auch der Abgang von Fruchtwasser, der Blasensprung genannt wird, ist ein deutliches Geburtsanzeichen. Es können bis zu einem Liter Fruchtwasser verloren werden, das meist geruchlos und eher farblos ist (auf die Farbe achten, denn eine grünliche Färbung kann darauf hindeuten, dass das Baby Stress hat). Von Urin ist es unter anderem daran zu unterscheiden, dass man es nicht einhalten kann. Das Fruchtwasser kann tropfenweise oder im Schwall abgehen. In diesem Fall sollte sich die Schwangere hinlegen und Verbindung mit der Entbindungseinrichtung oder der  Hebamme aufnehmen, um den weiteren Verlauf zu besprechen. Denn nach dem Abgang des Fruchtwassers ist die Zeit begrenzt, die das Baby noch im Bauch bleiben kann. Ansonsten besteht Infektionsgefahr für den Fötus. Der Abgang des Fruchtwassers ist also, so Gabi Hesse, das Startsignal für den Aufbruch in die Klinik. Dort wird der Zustand des Fötus dann genau beobachtet und, falls die Wehen nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums (manche Geburtshelfer sagen, nach 24 Stunden, andere warten auch 48 Stunden und mehr) von alleine einsetzen, die Geburt eingeleitet.

Die liegende Position der Schwangeren (auch bei der Fahrt ins Krankenhaus) ist nötig, da die Nabelschnur nach dem Abgang des Fruchtwassers vor den Kopf des Babys rutschen und durch den Druck nach unten abgedrückt werden kann (Nabelschnurvorfall). Diese Gefahr besteht aber nur, wenn der Kopf des Babys noch nicht ganz in das Becken gerutscht ist.

Was soll ich tun, wenn die Fruchtblase geplatzt ist?

Abgang des Schleimpfropfs und andere Geburtsanzeichen

Der Schleimpfropf, der den Gebärmutterhals während der letzten neun Monate versiegelt hat und die Barriere gegen Infektionen darstellte, geht ab. Man nennt das „das Zeichnen“. Ein Zeichen dafür, dass es am Muttermund „arbeitet”. Der Pfropfen kann hellbraun, rosa oder leicht blutig gefärbt sein. Auf welche Weise er sich löst – ob im Verlauf von mehreren Tagen in kleinen Mengen oder einen Tag vor der Geburt in großen Mengen – ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Ein Geburtsanzeichen ist der Schleim aber in jedem Fall, denn nun kann es bis zur Geburt nicht mehr lange dauern, auch wenn der Beginn der ersten Geburtsphase nicht unmittelbar auf die Ablösung folgen muss.

Neben diesen eindeutigen körperlichen Geburtsanzeichen gibt es noch weitere, nicht ganz so eindeutige Anzeichen dafür, dass die Geburt bald losgeht. So verspüren viele Frauen kurz vor der Geburt eine starke innere Unruhe, die sie vielleicht sogar dazu bringt, das komplette Kinderzimmer noch einmal umzustellen oder einen umfangreichen Wohnungsputz zu veranstalten. Experten sprechen vom sogenannten „Nestbau-Instinkt”. Auch ein starkes Erschöpfungsgefühl, Schlaflosigkeit und Übelkeit können die nahende Geburt ankündigen, ebenso wie ein Muskelzittern, das dadurch verursacht wird, dass der Körper versucht, der Anspannung entgegenzuwirken. Viele Schwangere bemerken als Geburtsanzeichen leichten Durchfall – eine Begleiterscheinung der bereits einsetzenden Wehen, die auf die Verdauung Einfluss nehmen. Weitere kleine Signale, die Ihnen verraten, dass Sie Ihr Baby bald begrüßen dürfen, lesen Sie in unserem Artikel „Geburt: Geht es jetzt los?”.

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Errechneter Termin vorbei und es tut sich nichts?