Anziehen im Zwiebellook

Herbst-Baby: Gesund bei Wind und Wetter

Der Herbst ist eine tolle Jahreszeit mit Baby. Auch wenn die Tage jetzt kürzer werden und die Temperaturen sinken, könnt ihr mit den Kleinen noch viel unternehmen. Wie ihr euer Baby richtig anzieht, draußen Spaß habt und den ersten Schnupfen gut übersteht.

Autor: Heike Byn

Auch der Herbst hat noch schöne Tage

Baby Herbst
Foto: © Colourbox

Es gibt kein schlechtes Wetter – es gibt nur falsche Kleidung. Der ebenso alte wie wahre Spruch gilt auch für die Ausfahrten mit deinem Baby. Klar, in der ersten Zeit nach der Geburt solltest du an knackig-kalten Herbsttagen besser zu Hause bleiben. Doch danach sind Wind, Regen und kühle Temperaturen kein Grund, sich drinnen einzuigeln. Außerdem hat ja auch der Herbst noch schöne und sonnig-warme Tage. Und die solltet ihr gemeinsam ausnutzen: Die frische Luft ist gut für dein Baby, stärkt sein Immunsystem und hilft dem Körper, sich gegen Infekte zu wappnen. Bleibt bei der ersten Ausfahrt noch nicht so lange draußen, ihr könnt die Ausflüge dann nach und nach ausweiten. 

Baby anziehen im Herbst: Zwiebellook für alle Wetter

Mal Sonne und Wärme, mal Regen und kühler Wind – der Herbst kann an einem einzigen Tag jedes Wetter durchspielen. Damit dein Baby auf alles vorbereitet ist, ziehst du es am besten im Zwiebellook an, den du nach Bedarf auf- oder abrüsten kannst. Der Vorteil: Viele dünne Kleidungsschichten isolieren besser, denn dazwischen bilden sich mehr Wärmepuffer als zwischen ein, zwei dicken Schichten. Fang an einem durchschnittlichen Herbsttag beim Anziehen mit einem Body aus Baumwolle oder einem Wolle-Seidengemisch an, darüber trägt dein Baby dann Strampler oder Hose, Socken, einen leichten Pullover sowie Schal oder Halstuch bei kühlen Temperaturen. Eine Decke liegt über seinem Körper im Kinderwagen oder es trägt ein Jäckchen, wenn es schon sitzen kann. Statt einer winddichten Jacke ist hier eher eine dünne Strickjacke oder Fleecejacke zu empfehlen, denn leichte Jäckchen sorgen dafür, dass die Luft zwischen den Kleidungsschichten zirkuliert und Feuchtigkeit nach außen transportiert wird. An einem warmen Herbsttag kannst du den Pullover gegen ein Langarmshirt austauschen; ist es draußen eher kalt, ziehst du dem Kind stattdessen einen dickeren Pullover an. Achte auf praktische Details wie Reißverschlüsse und Druckknöpfe, die das schnelle An- und Ausziehen erleichtern.

Erst ab dem dritten Lebensjahr kann der Körper von Kindern überhaupt auf Kälte und Hitze reagieren und seinen Temperaturhaushalt entsprechend regulieren. Deshalb ist es vorher wichtig, dass die Kleinen nicht auskühlen oder sich zu stark aufheizen. Viele Eltern sind deshalb unsicher, ob sie ihr Baby im Herbst zu warm angezogen haben. So kannst du das testen: Prüfe mit der Hand an seinem Nacken, ob sich die Haut dort verschwitzt anfühlt. Wenn ja, ziehst du ihm eine Kleiderschicht aus. Das gilt auch, wenn du mit dem Baby nach drinnen gehst – zum Beispiel zum Einkaufen in einen Laden oder in ein Café.

Gut verpackt von Kopf bis Fuß

Weil dein Baby über seinen im Vergleich zum Körper großen Kopf viel Wärme verliert, braucht es eine Mütze. Hat die eine breite Krempe und Ohrenklappen, ist das Kind sowohl für sonnige als auch für kalte Tage gut gerüstet. Auch die kleinen Füße müssen bei kühlem Herbstwinter gut verpackt sein – in dicken Socken oder Söckchen plus weiche Wildlederschuhe. Handschuhe – am besten Fäustlinge mit Schlaufen, damit sie nicht verloren gehen – sind nur an wirklich kalten Tagen nötig. Für die Ausfahrt im Kinderwagen bei Wind, Regen und kühlen Temperaturen sind Fußsäcke optimal. Dein Kind liegt darin gut eingebettet im Wagen und kann sich trotzdem genug bewegen. Achte darauf, dass dein Baby im Fußsack oder unter seiner Decke auch von unten gut gegen Kälte geschützt ist. Du kannst dazu zum Beispiel den Kinderwagen mit einem Schaffell oder einer kleinen Isomatte auslegen.

Bist du mit dem Tragetuch unterwegs? Die sind auch ideal für kühlere Temperaturen, denn darin liegt dein Baby eng an deinen Körper geschmiegt und wird von dir gewärmt. Wenn du magst, kannst du eine große wärmende Jacke für dich anziehen, die auch das Tragetuch noch mitabdeckt. Schaut das Köpfchen raus, setze deinem Kind eine Mütze auf.

Regen, Wind und Sonne? Kein Problem!

Nimm am besten einen Fußsack mit wasserabweisender Oberfläche, so ist das Baby auch bei leichtem Regen gut geschützt. Regnet es stärker oder lang andauernd, solltest du den Kinderwagen mit einem Regenschutz abdecken. Wenn dein Baby schon krabbelt, dann nimm eine Matschhose mit Latz für den Ausflug zum Spielplatz oder in den Park mit. So können nasse Wiesen und Sandkisten deinem Baby nichts anhaben und es bleibt trocken, ohne dass Regen und Matsch die Kleidung durchdringen. Für trockene Füße sorgen wasserdichte Überzieh-Schuhe. Bläst der Wind stark, klappst du das Verdeck des Kinderwagens hoch und drehst den Wagen – wenn möglich – gegen den Wind.

Auch im Herbst ist ein ausreichender Sonnenschutz für Babys noch wichtig, denn an manchen Tagen scheint die Sonne stundenlang und hat immer noch viel Kraft. Wenn das Kleine jünger als ein Jahr ist, solltest du darauf achten, dass es sich nicht in direkter Sonne aufhält. Verwende eine Sonnencreme auf mineralischer Basis ohne chemische Zusätze, die die Haut reizen können. Zudem solltest du Babys zarte Haut an kalten und windigen Tagen mit einer guten Creme schützen.

Nase voll? Babys erster Schnupfen

Herbstzeit ist Erkältungszeit. Trotz mütterlichem Nestschutz kann dein Baby schon nach ein paar Monaten einen Schnupfen kriegen. Hat es die Nase wortwörtlich voll, stört das besonders beim Trinken: Das Kind muss sich dann ständig beim Stillen zum Atmen „abdocken" oder den Trinksauger loslassen – das nervt und macht ihm verständlicherweise schlechte Laune. Dem Baby helfen dann Nasentropfen aus Kochsalzlösung, oder du träufelst ihm einige Tropfen Muttermilch in die Nase, denn darin ist eine hohe Konzentration von Antikörpern enthalten. Erst wenn seine Nase sehr stark und dauerhaft verstopft bleibt, sollte es Baby abschwellende Nasentropfen bekommen. Manche Eltern schwören auch auf Baby-Nasen-Sauger, mit denen du dem Kind den Schnodder aus der Nase ziehst. Das klingt vielleicht brutal, funktioniert aber mit ein bisschen Übung ganz gut.

Zusätzlich hilft eine kühle, leicht feuchte Raumluft den Schleimhäuten. Also lieber gut lüften und das Baby warm anziehen, als es nur trockener Heizungsluft aussetzen. Wäsche im Schlafzimmer aufzuhängen, oder ein nasses Handtuch über der Heizung kann die Raumluft zusätzlich verbessern. Zum Schlafen kannst du dein Baby etwas aufrechter lagern. Dafür steckst du ihm am besten ein kleines Kissen unter die Matratze. Das erleichtert die Atmung und der Schleim kann besser ablaufen. Achte darauf, dass dein Kind ausreichend viel trinkt. Wenn du stillst, leg es einfach etwas häufiger an. Gibst du ihm das Fläschchen, biete zusätzlich zu den Milchmahlzeiten etwas Tee oder Wasser an. Keine Sorge: Die meisten Babys sind nach einem Schnupfen bald wieder fit.