Fötus
Ab der 11. SSW heißt der Embryo Fötus. Die inneren Organe sind ausgebildet. Wie die Entwicklung weiter verläuft und was Sie bis zur Geburt erwartet, verrät Ihnen urbia.
Der Fötus – Ein neues Leben entsteht

Blastozyste, Embryo, Fötus – die verschiedenen Entwicklungsstadien eines neuen Menschen sind sowohl für die Eltern als auch für den Arzt spannend zu beobachten. Die längste der drei Phasen ist die Fetalphase. Sie beginnt, wenn sich die inneren Organe ausgebildet haben und endet mit der Geburt. Lesen Sie hier, welche Stationen der Fötus in seiner Entwicklung durchläuft und auf welche kleinen und großen Wunder Sie sich in der Schwangerschaft freuen können.
Der Begriff Fötus leitet sich aus dem Lateinischen fetus für Leibesfrucht, Spross oder Kind ab. Etwa ab der 11. Schwangerschaftswoche nimmt das kleine Wesen im Bauch immer mehr das Aussehen eines Babys an: Das Gesicht ist ausgeformt, die Augen haben sich von den Seiten des Kopfes nach vorne verlagert und auch die Ohren sitzen an der richtigen Stelle. Das Köpfchen ist zu diesem Zeitpunkt noch unverhältnismäßig groß, doch Arme, Beine und der Rest des Körpers wachsen in den kommenden Wochen weiter heran. In der letzten Woche des ersten Trimesters hat der Fötus ein Gewicht von federleichten 15 Gramm und misst zirka 5 Zentimeter vom Scheitel bis zum Steiß.
Der Fötus und seine sprunghafte Entwicklung
Was macht der Fötus eigentlich den ganzen Tag im Bauch? Und wann sind die Kindsbewegungen spürbar? Auch wenn Sie vom Beginn der Fetalphase kaum etwas mitbekommen – der Fötus ist in seiner Entwicklung schon so weit, dass er Fruchtwasser trinken und Schluckauf bekommen kann. Im Bauch wird außerdem schon zaghaft geturnt. Bereits ab der 9. Schwangerschaftswoche bewegt ein Embryo seine Arme und Beine. Eine Woche später streckt er die Glieder und öffnet den Mund und ab Woche 11 kann er auch schon mal ausgiebig gähnen. Zudem greift der Fötus reflexartig nach allem, was die Handinnenflächen berührt.
In der Schwangerenvorsorge sind insgesamt drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Die erste sonografische Untersuchung erfolgt zwischen der 9. und 12. SSW und liefert den stolzen Eltern bereits erste spannende Aufnahmen, bei denen man oft schon Folgendes erkennen kann:
- die Form des Fötus und dessen Herzschlag
- den wachsenden Fruchtsack in der Fruchthöhle
- Arm- und Beinknospen
- die Anlage der Nabelschnur
Wenn Sie Glück haben, können Sie Ihrem Kind während der Ultraschalluntersuchungen sogar bei seinen Turnübungen zusehen. Doch spürbare Kindsbewegungen, kleine Tritte und Knüffe treten erst zwischen der 20. und der 24. SSW auf, wenn der Fötus an Gewicht und Größe zugenommen hat und beim „Sport“ an die Gebärmutter stößt – ein magischer Moment für viele schwangere Frauen.
Video über den Ablauf einer Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt
Wann ist der Fötus lebensfähig?
Eine wichtige Etappe in der Entwicklung des Fötus bildet die 24. SSW, denn ab dann gilt er als lebensfähig: Käme das Kind nun zur Welt, hätte es als Frühchen gute Überlebenschancen. Allerdings müsste das Neugeborene auf der Frühchenstation im Krankenhaus bzw. im Perinatalzentrum bleiben, bis es mindestens 2500 Gramm wiegt und sicher Nahrung aufnehmen kann. Ab der 37. SSW gilt die Entbindung als Normalgeburt.
Wenn der Fötus im Mutterleib behandelt wird
Treten beim Fötus Unregelmäßigkeiten in der Entwicklung auf, können viele davon dank der modernen Medizin bereits früh erkannt und einige noch im Mutterleib behandelt werden. Am häufigsten stellen Ärzte eine Mangelversorgung des Fötus fest und können durch eine Behandlung die gesunde Entwicklung unterstützen.
Da moderne Untersuchungsmethoden auch schwerwiegendere Erkrankungen aufzeigen können, aufgrund derer sich die werdenden Eltern manchmal für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, steht die pränatale Diagnostik immer wieder in der Kritik. Das gilt insbesondere für die bildgebenden und invasiven der vorgeburtlichen Untersuchungen. Andererseits können Ultraschallaufnahmen und das stete Pochen des Herzschlags während des CTG zu einer stärkeren Bindung zwischen den Eltern und ihrem Kind führen, da das Ungeborene so bereits früh „ein Gesicht bekommt“. Auch sind Ärzte in der Lage, bei einigen lebensbedrohlichen Erkrankungen den Fötus sogar zu operieren. Letztendlich entscheidet jedes Elternpaar selbst, wie viele und welche Untersuchungen sie am wachsenden Fötus wünschen.